Klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050

Mittwoch, den 05. Februar 2020

Das Wohnungsunternehmen Amberg ist eines von 24 Gründungsunternehmen der bundesweiten „Initiative Wohnen 2050“, einem Zusammenschluss engagierter Wohnungsunternehmen für mehr Klimaschutz. Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird die Genossenschaft ihren gesamten Wohnungsbestand klimaneutral entwickeln und damit eine Vorreiterrolle in Amberg und der gesamten Region übernehmen.

Der am 28. Januar 2020 gegründete Verein Initative Wohnen.2050 mit Sitz in Frankfurt hat sich vorgenommen, einen kontinuierlichen Beitrag zur Einhaltung der im Pariser Abkommen von 2015 fixierten Klimaziele zu leisten. Er fördert die Forschung und Entwicklung und die Findung von Lösungen zur Umsetzung des unter-2-Grad-Ziels in der Wohnungswirtschaft und dient dem Austausch von Kenntnissen und Informationen. Unterstützt wird die Initiative auch durch den Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW).

Zusammenschluss bringt Vorteile
Dieter Gerl, geschäftsführender Vorstand der Wohnungsunternehmen Amberg eG, erläutert die Vorteile des Zusammenschlusses: „Ein Verbund zwischen den großen und den vielen kleinen und mittleren Gesellschaften und Genossenschaften am Wohnungsmarkt verhilft jedem einzelnen Partner zu mehr Leistungs- und Innovationskraft. Durch die Bündelung der Kräfte wird auch unsere Stimme gegenüber Politik und Wirtschaft lauter, so dass wir eher Gehör finden. Erforderliche technische, ökonomische und insbesondere finanzielle Mittel können wir so viel effektiver abgleichen.“

Vermeidung von CO2
Das Wohnungsunternehmen Amberg wird mit der Umsetzung ihres Klimaziels bis 2050 voraussichtlich mehr als 50.000 Tonnen CO2 vermeiden. Das sind durchschnittlich rd. 1.700 Tonnen CO2 pro Jahr, also so viel CO2 wie ein etwa 130 Fußballfelder großer Wald jedes Jahr aufnehmen kann. Den Startpunkt bildet die bereits begonnene Quartiersentwicklung am Eisberg, bei der 65 Häuser mit rund 420 Wohnungen energetisch modernisiert werden. Insgesamt sollen in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich 15 bis 20 Millionen Euro in die Bestandsentwicklung fließen.

Sanierungsrate erhöhen
„Die Strategie bis 2050 ist klar“, erklärt Gerl. „Zur Erreichung der durch die Bundesregierung vorgegebenen Klimaschutzziele sind umfassende energetische Sanierungen im Wohnungsbestand notwendig. Wir müssen mehr Wohneinheiten pro Jahr modernisieren, den Anteil von Vollmodernisierungen erhöhen sowie auf erneuerbare Energien in der Wärmeversorgung setzen. Ab 2023 wollen wir bei Bestandsmodernisierungen möglichst strombasierte Anlagen aus regenerativen Energien wie z. B. Blockheizkraftwerke oder Power-to-Gas-Anlagen einsetzen. Um zügig voranzukommen, setzen wir auf kompetente und verlässliche Projektpartner, wie insbesondere die Stadtwerke Amberg, die uns bereits nach einer ersten Gesprächsrunde ihre Bereitschaft zur intensiven Zusammenarbeit hinsichtlich der Entwicklung und Umsetzung einer klimaneutralen Wärmeversorgung auf Quartiersebene signalisiert haben.“

Stärkung von Quartierslösungen
„Eine dezentrale und nachhaltige Energieerzeugung auf Quartiersebene wird für uns immer wichtiger“, sagt Gerl. Quartierslösungen böten die Voraussetzungen zur Sektorkopplung, einer intelligenten Verknüpfung von Strom, Wärme und Mobilität. Die Digitalisierung ermögliche dabei eine neue Qualität der Vernetzung der Sektoren, in dem sie die Sektoren verbinde und Energieeffizienzpotenziale erkenne und steuere.

Win-Win-Situation
Gerl stellt fest: „Selbstverständlich werden wir – unserem Satzungsauftrag entsprechend – darauf achten, dass die Wohnkosten auch im Zuge der energetischen Modernisierung unseres Gebäudebestands sozialverträglich bleiben. Die erneuerbaren Energien bergen das Potenzial, den Strompreis und damit die Wohnnebenkosten für unsere Bewohnerinnen und Bewohner langfristig in Grenzen zu halten.“ Sie seien in der Erzeugung günstiger als Energie aus fossilen Brennstoffen, für die aufgrund des hohen Schadstoffausstoßes schon bald mit weiter steigenden Kosten aus dem Kauf von Emissionszertifikaten gerechnet werden müsse. Von einer energetischen Sanierung würden also sowohl Bewohnerinnen und Bewohner als auch Umwelt und Klima profitieren.

Weitere Informationen zur Initiative Wohnen.2050 unter www.iw2050.de.